Der Anfang ist gemacht. Ich habe die ersten Tage überstanden ohne nach meinem Handy zu greifen und meinem Dealer eine Nachricht zu schreiben. Auch wenn der Reflex ein paar Mal kam fiel es mir nicht schwer ihn zu unterdrücken.
Aber es ist tatsächlich eine andere Geschichte, die ich hier aufschreibe. Diese Phase der Abstinenz hat nichts mit der ersten Runde hier gemeinsam. Ist das gut oder schlecht? Keine Ahnung. Aber wenn ich zwischen meinen eigenen Zeilen lese erkenne ich Gutes und Böses. Im letzten Satz spreche ich von einer „Phase“ der Abstinenz. Ich will nicht für immer mit dem Kiffen aufhören – eigentlich will ich gar nicht aufhören. Ach Shit, was soll der Quatsch dann überhaupt. Wo ist mein Handy?
Ich kiffe echt gerne. Es gehört ein bisschen zu mir. Jeder, der mich kennenlernt, erfährt auch schnell, dass ich gerne grüne Pflanzen in OCBs drehe – mit Tabak und Papiertipp. Geht mir weg mit diesen Kohlefiltern. Es gehört zu mir und ich betrachte es nicht als Makel, auch wenn ich allzu häufig in die Schublade sortiert werde. Aber ich sortiere auch in Schubladen, und ich weiß wie unfair das ist. Ich bin halt ein Kiffer, Business-Kiffer halt: keine Rastas oder Tunnel im Ohr, kein Raggae, keine Batikshirts…
Kontrolle
Ja, darum geht es. Irgendwann werde ich wieder einen Joint rauchen. Und dann werde ich womöglich irgendwann auch wieder jeden Tag einen Joint rauchen. So scheint mein Lauf der Dinge. Wenn ich das heute so ausspreche, welchen Wert hat diese Runde dann hier überhaupt? Wie viele offene Fragen in die Richtung will ich mir eigentlich noch schreiben?
Schreiben ist meine Therapie. Wobei diese ersten Beiträge literarisch nicht besonders wertvoll sind. Erstmal muss dieser Müll raus aus meinem Kopf. Diese unnötige Auseinandersetzung mit dem Gedanken, ob Kiffen jetzt gut oder katastrophal schlecht für mich ist. Ich weiß das eigentlich alles, aber während ich hier in die Tasten haue, lerne ich doch immer wieder etwas Neues über mich und mein Verhalten.
Es geht mir gut und ich glaube ich habe den richtig Ansatz zur richtigen Zeit gewählt. Aber wenn ich ehrlich bin, ist das Gras wohl gar nicht mein größtes Problem. Gestern Nacht bin ich um 3 aufgewacht. Und was habe ich gemacht? Eine Kippe auf dem Balkon geraucht. Ekelhaft. Mein Vater hat letztes Jahr nur knapp sein Raucherbein retten können. Sollte ich das Fass auch noch aufmachen oder überfordert mich das?