Abtraumnacht
Die erste Woche ist durch. Und seid einer Ewigkeit hatte ich mal wieder Albträume. oder zumindest einen. Es ist schon witzig, wie und was das Gehirn so ersinnt und so Albträumen verbastelt. Ich kann den Traum nicht mehr wirklich rekonstruieren, aber das Gefühl mit dem ich nachts aufschreckte, daran erinnere ich mich noch sehr gut.
Ich fühlte mich hilflos und klein. Als würde eine höhere Macht mein Unglück herbeirufen. Was ich noch weiß ist, dass es meine eigene Frau war, die mich im Traum fertig gemacht hat. Wahrscheinlich durch Entzug der Freiheit, oder Einschränkung meiner Autarkie. Das ist aber auch wirklich meine größte Schwäche.
Dabei habe ich meine Frau geheiratet, gerade weil sie meinen Drank nach Freiheit respektiert, nicht gegen sich interpretiert und versteht, dass es dabei nur um mich geht. In keiner Beziehung vorher ist mir dieses Vertrauen geschenkt worden. Oder schlubladig formuliert: Frauen wollen kontrollieren: wie oft ich Männer am Telefon beobachten, die lang und breit ausführen, warum denn grade heute das Bier mit Freunden wichtig ist. Ich bin da kompromisslos und ich verstehe, was es für meine Frau bedeutet auch mal keinerlei Ahnung zu haben, wo ich mich rumtreibe und wann sie das nächste Mal von mir hört. Ich fahre auch eine Woche alleine in Urlaub und gebe kein Lebenszeichen von mir.
Was soll mir denn passieren?
Ich bin groß und stark. Ich bin ziemlich angstfrei und das erwarte ich eben auch von meinem Partner.
Aber ich muss doch wissen, ob es dir gut geht. Ob du sicher angekommen bist, blablabla.
The Nagging Wife
Ich lebe andersrum. Es geht mir grundsätzlich super und wenn ich was brauche oder ein Problem, dann werde ich mich schon melden. Und wenn das nicht geht, weil ich hacke dicht unter einen LKW geraten bin, dann ist es jawohl eh zu spät und scheiße, aber trotzdem kein Grund für irgendwen sich Sorgen zu machen. Offenbar bin ich dann ja auch sorglos abgetreten.
Woher dann also dieses Albtraumszenario? Keine Ahnung, aber ich bin sehr gespannt, ob das in der Art nochmal passiert, oder ob mein Gehirn noch andere Schreckensphantasien auf Lager hat. Bring it On, Brain.
Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich mir große Sorgen gemacht habe, über die Absitenz grimmig zu werden, schwer erträglich für mein enges Umfeld. Irgendwie ist das Gegenteil der Fall. Ich bin nicht jeden Tag ein Sonnenschein, dafür ist auch einfach zu viel los grade. Aber ich wurde mehrfach auf meine gute Laune angesprochen und das ist lange nicht passiert.
Es ist ganz schön zu sehen, dass ich hier noch unter dem Radar unterwegs bin. 2015 wart ihr da draußen wahrscheinlich meine größten Supporter und ich bin nicht sicher, ob ich es ohne diese „Kontrolle“ durch Euch überhaupt geschafft hätte. Heute bin ich da ganz optimistisch. Und wenn ich nur einen von Euch dazu kriege sein Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen ist das ein großes Ding für mich. Ich bin süchtig nach Gras! Das wird für immer so bleiben, das ist okay. Es darf mein Leben nur nicht negativ beeinflussen und daran werde ich weiter arbeiten. Danke Euch, auch wenn grade keiner mehr hier ist, weiß ich das es Euch gibt.