Ein halber Joint im Aschenbecher
Dieses Bild ist eine Metapher. Wirklich entspannt bin/war ich eigentlich nur, wenn im Aschenbecher noch einen Joint liegt, den ich jederzeit anzünden kann.
Es ist die ewige Jagd nach dem nächsten Joint. Das einzige was zählt ist der nächste Joint. Und ich glaube es war ein Luxus, den ich mir ganz bewusst gegönnt habe. Niemals den letzten Joint fürchten zu müssen, immer einen kleines High parat haben.
Ich habe vor einigen Wochen mit einem guten Freund gesprochen und ihm davon erzählt, dass ich mir eine doppelte Gute Nacht Tüte für Bett gebaut habe. Eine für die Bettschwere und eine ganze auf Halde, um noch einen Rauchen zu können, wenn ich nachts wach werde. Ich wurde weder ausgelacht, noch kritisch beäugt. „Kenne ich“ – war seine Antwort.
Ich glaube wir Menschen halten uns viel zu oft für Einzigartig. Nur ich fühle mich so, nur ich habe diese oder jene Phantasie oder Sorge. Ich glaube es ist viel profaner und wir sind uns alle viel ähnlicher als wir glauben möchte und Einzigartigkeit gibt es gar nicht. Wenn ich meiner Mutter Geschichten dieser Art erzählen würde, wäre sie schockiert. Erzähle ich meine „dunkelsten“ Kiff-Geheimnisse 5 Kiffern hatten 2 davon schon ähnliche Erfahrungen. Es kommt immer auf den Kosmos an. Allein ist niemand von uns, weder mit seinen Gedanken noch mit seinen Ängsten oder Verschrobenheiten.
Ich glaube heute, dass die Resonanz unserer kleinen Community hier mit wirklich geholfen hat. Die meisten Kommentare drehten sich nämlich genau darum: ich habe aufgeschrieben, was in verkifften Gehirnen abgeht. Natürlich passt nicht jede Geschichte und Erfahrung, aber die meisten Kommentatoren haben sich selbst in einzelnen Episoden wiedererkannt.
Jetzt keinen Joint in greifbarer Nähe zu haben macht mich weniger fertig, als ich noch letzte Woche befürchtete.