skip to Main Content

TL:DR: Kiffoholiker halt.

31Jan. 20

Pleasure is not Happiness

Gefangen im Wix-Kiff-Kontinuum. Von Pleasure zu Pleasure – das scheint gar nicht nur mein Thema zu sein, sondern das einer ganzen Generation. Wir scheinen nicht mehr zwischen Befriedigung und Glück unterscheiden zu können, rennen von einem kleinen Lustgefühl zum nächsten, ohne zu bemerken, das das Glück auf der Strecke geblieben ist.

Franz Paffka ist zurück, leider

Im Februar 2014 habe ich diesen Blog für mich ins Leben gerufen. Weil meines im Sack war: mein Führerschein war weg, der Job war scheiße und meine Partnerschaft zerbrochen. Und daran zerbrach der kleine Franz. Ich rauchte 10 Joints am Tag und vergrub mich in Selbstmitleid.

Absolute Ehrlichkeit war die einzige Regel, die ich mir fürs Schreiben auferlegte. Und ich hielt mich dran, bis ich mich nicht mehr dran hielt und das Projekt erst verebbte und dann verschwand.

Was in der Zwischenzeit passierte

1.2.2015

Ich war ein Jahr absolut kifffrei, bis zu diesem Tag. Ein Joint ist kein Joint. Ich war wieder frei, also ohne amtliche Auflagen zum Nachweis der Abstinenz. Es dauerte bestimmt 2 Jahre, aber seither kiffe ich wieder regelmäßig. Nix war’s mit dem Abschied für Immer. Das habe ich hier nicht in der Offenheit kundgetan, wie es angebracht wäre. Ich glaube, ihr versteht: Ich habe mich geschämt.

Ein Jahr ohne Kiffen, dann ein Jahr immer nur in kiffiger Gesellschaft, dann ein Jahr der Einschleichung und Boing: Franz war Back im Jeden Tag Kiffen Business.

Nunja, nochmal 3 Jahre später schreibe ich diese Zeilen. Ich kiffe gerne, aber ich kiffe nicht gesund. Ich rauche um des Rauchens willen und 90% der Joints, die ich rauche machen überhaupt keinen Sinn.

Mehr Business, weniger Eichhörnchen

Als ich Kapitel 1 schrieb war ich grade mit meinem ersten wirklich Job durch. 4 Jahre im gleichen Betrieb und ich hatte genug, ging mit meiner Freundin auf Reise und danach zog ich zu ihr, was dann passierte habe ich aufgeschrieben. Das Eichhörnchen war groß in dieser Zeit, das Business noch sehr klein.

Heute ist das Business größer, im wahrsten Sinne. Ich hatte viel Energie als ich nicht mehr kiffte. Viel Sport und gute Ernährung haben mich leistungsfähiger gemacht und ich habe mich konzentriert und an meiner Zukunft gearbeitet. Da bin ich heute: Unternehmer mit einem Dutzend angestellten, verheiratet, Vater. Ich habe es geschafft, sagt Mama. Und ich bin stolz auf das Erreichte.

Aber bin ich glücklich? Das ist die große Frage. Kann ich es rausfinden, wenn ich die freien Wochenende dazu nutze so viel zu kiffen und zu wixxen, bis ich ins Delirium falle? Ist das das Paradies? Ich hoffe nicht.

Einer Freundin habe ich gesagt, dass ich einen Arschtritt brauche. Damals habe ich ihn verdientermaßen bekommen, als ich mehrfach mit Joint zwischen den Fingern Auto fuhr. Die Cops haben es gesehen und ich musste den Preis dafür zahlen. Nicht eine Sekunde bereue ich, was damals passierte. Niemand wurde verletzt und ich habe den Anstoß bekommen, den ich offenbar brauchte.

Ich habe Alles. Und mehr. Mein Kind ist gesund und meine berufliche Perspektive mindestens gut. Ich will keinen Arschtritt bekommen, also muss ich was tun.

Here we Go again!

Mehr lesen
01Feb. 20

Antrieb vs. Arschtritt

Óh shit, es sieht nach Comeback aus. Ich habe angefangen und habe einen inneren Antrieb gefunden es auch durchzuziehen. Ach Durchziehen, du wirst mir fehlen.

Vor 5 Jahren bekam ich von den Cops einen Arschtritt, weil ich immer weiter mit THC im Blut Auto gefahren bin. Ich bin nicht stoned angehalten worden, aber ich bin auch superdicht auf der Autobahn unterwegs gewesen und ich habe meine gerechte Strafe erhalten und abgesessen. Dieser Arschtritt war damals nur die meines emotionales Eisbergs. Trauer und Selbstmitleid hatten mich schon angefressen, weil ich verlassen wurde und mein Job, nunja, perspektivlos war.

Als ich dann gezwungen wurde aufzuhören, war es anfangs scheiss schwer mit schwitzen und träumen und so. Aber als das ausgestanden war hatte ich einen Grund es auch wirklich zu lassen. Entweder das oder den Führerschein nicht zurück bekommen. Also brauche ich diesmal einen eigenen Antrieb, statt einen Arschtritt von der Obrigkeit.

1 Jahr kein Marihuana kaufen = 5 Liter V8

Ich brauche gar kein Auto, und schon gar nicht noch eins. Wir haben einen geleastes Familienauto für den Alltag von Frau und Kind, ich habe einen alten Benz, der sicher in der Garage steht und darauf wartet zwei- dreimal im Jahr 1000km in irgendeine Richtung zu fahren. Und niemand braucht ein 5L V8 mit 400PS, aber ich will einen haben. Nicht zum angeben, einfach nur für das gute Gefühl und die Möglichkeit ab und zu mal schnell 1000km in irgendeine Richtung zu fahren.

Meine Rechnung ist so simpel, wie falsch: 100€ die Woche für Gras mal 52 Wochen macht 5000€. Für mein V8 brauche ich ca. 15K. Jede Woche einen Hunderter in den Sparstrumpf und zudem hab ich mir noch ein paar Strafgebühren auferlegt. Keine Ahnung, wie weit ich komme, aber ich will es versuchen.

Warum eigentlich?

Warum will ich mit dem Kiffen aufhören, obwohl es mir eigentlich und augenscheinlich blendend geht? Ich lasse mich gehen. Ich arbeite 10 Stunden am Tag und kiffe danach die obligatorischen 2/3 oder halt 8 Joints. In harten Wochen machen ich sonst gar nichts. Ich baue körperlich ab: mein Husten ist chronisch, ich habe mindestens 8kg zu viel auf dem Leib und ich verweigere Skifahren, weil ich es dem lediertem Knie in meinem Zustand einfach nicht zutraue. Das ist eine Katastrophe und muss sofort aufhören.

Ich will wieder fit sein und aus dem Kiff-Wix-Kurzeitbefriedigungs-Kontinuum ausbrechen. Was das sein soll? Es ist so simpel, aber ich sehe es überall um mich rum. Niemand strebt mehr ernsthaft nach Glück, wir suchen alle immer nur die kurze schnelle, aber eben flüchtige Befriedigung. Ich will mehr!

Ein letzter Joint!

Mehr lesen
04Feb. 20

1 letzter Joint

Es waren dann so 25 letzte Joints. Aber: ein guter war dabei. Ich bin undicht heute.

Mein Plan ist trotzdem für den Eimer. Geld scheint zwar der einzige Drive zu sein, den ich finde. Aber Geld für Bier, für Freunde oder eben für Dope gebe ich am Liebsten aus, das war schon immer so, auch als ich kaum welches hatte. Mein Kopf dreht sich heute um Ausreden mir selbst gegenüber.

Einen Joint könntest du ja noch rauchen, das zerstört deinen Plan ja nicht.

Lügenfranzl

Ich brauche gar nichts im Archiv dieses Blogs zu schauen, um zu wissen, wie es in Kapitel 1 lief. Vor allem die Nächte haben mich fertig gemacht. Ich kann die schwitzigen Hände noch fühlen. Diesmal ist das anders. Ich war damals körperlich abhängig, obwohl die allgemeine Meinung sagt, das gäbe es nicht. Es ist ja auch völlig wurscht: ich habe harte körperliche Entzugserscheinungen gehabt. Und ich weiß, dass ich damit nicht alleine war/bin.

Heute bin ich offensichtlich anders süchtig. Im Kopf erlebe ich die gleichen Schemata, wie damals. Aber ich kann prima schlafen und meine Hände sind ganz normal. Und Träume hatte ich auch die letzten Jahre, nicht täglich, aber wöchentlich. Ich habe aber auch keine Ahnung was ein normales Traummaß ist. Ich weiß allerdings, dass ich damals völlig überrascht war von den nächtlichen Erlebnissen. Die Träume haben sich superecht angefühlt und es waren auch echt harter Tobak dabei. Ich erinnere mich an Träume rund um das Verhältnis zu meinem Vater, und ich erinnere Albträume aller Art, meist rund um den Tod. Es war übel.

Aber ich kiffte über die letzten Jahre auch anders, auch wenn es eine Parallele gibt, die für mich der größte Grund für diesen Neustart ist. Mein ganzes Leben dreht sich um den nächsten Joint. Erstmal einen Bauen: Feierabend, irgendwo ankommen, Film fängt an, Essen zu Ende, neue Flasche Wein aufgemacht – zu jedem Anlass baue ich erstmal einen. Anders ist mein Konsum, weil er sich um die positiven Aspekte dreht. Damals war ich so voller Trauer, Wut und Hoffnungslosigkeit, dass ich mich in der grünen Wolke versteckt hatte. Geteilte Joints sind in der Regel gute Joints, damals war ich manchmal tagelang stoned ohne das Haus zu verlassen oder irgendwen zu sehen.

Heute bin ich Papa und darüber hinaus gerne mal 60 Std. die Woche mit Arbeit beschäftigt. Vor 5 Jahren habe ich Menschen ausgelacht, die behaupteten 80 Std. die Woche zu arbeiten. Ich habe das als Angeberei abgetan, die es meist auch ist. Aber heute weiß ich, dass es möglich ist, weil ich es selbst schon mehrfach gemacht hab. Mir bleibt gar nicht die Zeit mich in Melancholie zu ertränken. Und viel besser: es gibt dazu auch gar keinen Grund mehr.

Ich freue mich darüber, aber es macht diese Sache hier irgendwie seltsam. Damals habe ich das Ventil gebraucht, um für mich selbst zu ergründen, was denn überhaupt los ist mit mir und meinem Leben. Ich und Es waren aus den Fugen! Ganz einfach.

Kein Leben ist perfekt

Mein Leben ist super. Ich habe keinen Grund zur Traurigkeit. Ich sehe erstmals auch weiter als 5 Jahre in die Zukunft und meine Perspektive ist okay. Natürlich ist nicht alles perfekt: ich könnte mehr Geld haben, mehr Sex wäre auch möglich und an Rente ist auch noch nicht zu denken. Nach Perfektion zu streben ist noch immer mein Anspruch, aber meine Erwartung an die Wirklichkeit haben sich verändert. Über die letzten Jahre bin ich erwachsener geworden. Großer Blödsinn, aber im Kern schon richtig. Ich habe meine jugendliche Wildheit verloren, oder abgelegt, je nach Deutung.

Mein Leben muss nicht mehr perfekt sein. Keines ist es. Wir alle tragen unsere Päckchen und wenn ich sehr ehrlich zu mir bin, dann ist meins höchstens ein Jutebeutel mit ner Caprisonne drin während ich Menschen um mich sehe, die Hinkelsteine überall hin mitschleppen müssen.

Wird aus diesem Bogen klar, warum es für mich ein anderes Projekt ist? Keine Ahnung. Für mich ergibt sich schon an Tag 3 eine riesige Differenz und ich werde mir sehr hart und häufig selbst in den Arsch treten müssen, um hier nicht zu scheitern.

Mehr lesen
05Feb. 20

Der Anfang ist gemacht. Ich habe die ersten Tage überstanden ohne nach meinem Handy zu greifen und meinem Dealer eine Nachricht zu schreiben. Auch wenn der Reflex ein paar Mal kam fiel es mir nicht schwer ihn zu unterdrücken.

Aber es ist tatsächlich eine andere Geschichte, die ich hier aufschreibe. Diese Phase der Abstinenz hat nichts mit der ersten Runde hier gemeinsam. Ist das gut oder schlecht? Keine Ahnung. Aber wenn ich zwischen meinen eigenen Zeilen lese erkenne ich Gutes und Böses. Im letzten Satz spreche ich von einer „Phase“ der Abstinenz. Ich will nicht für immer mit dem Kiffen aufhören – eigentlich will ich gar nicht aufhören. Ach Shit, was soll der Quatsch dann überhaupt. Wo ist mein Handy?

Ich kiffe echt gerne. Es gehört ein bisschen zu mir. Jeder, der mich kennenlernt, erfährt auch schnell, dass ich gerne grüne Pflanzen in OCBs drehe – mit Tabak und Papiertipp. Geht mir weg mit diesen Kohlefiltern. Es gehört zu mir und ich betrachte es nicht als Makel, auch wenn ich allzu häufig in die Schublade sortiert werde. Aber ich sortiere auch in Schubladen, und ich weiß wie unfair das ist. Ich bin halt ein Kiffer, Business-Kiffer halt: keine Rastas oder Tunnel im Ohr, kein Raggae, keine Batikshirts…

Kontrolle

Ja, darum geht es. Irgendwann werde ich wieder einen Joint rauchen. Und dann werde ich womöglich irgendwann auch wieder jeden Tag einen Joint rauchen. So scheint mein Lauf der Dinge. Wenn ich das heute so ausspreche, welchen Wert hat diese Runde dann hier überhaupt? Wie viele offene Fragen in die Richtung will ich mir eigentlich noch schreiben?

Schreiben ist meine Therapie. Wobei diese ersten Beiträge literarisch nicht besonders wertvoll sind. Erstmal muss dieser Müll raus aus meinem Kopf. Diese unnötige Auseinandersetzung mit dem Gedanken, ob Kiffen jetzt gut oder katastrophal schlecht für mich ist. Ich weiß das eigentlich alles, aber während ich hier in die Tasten haue, lerne ich doch immer wieder etwas Neues über mich und mein Verhalten.

Es geht mir gut und ich glaube ich habe den richtig Ansatz zur richtigen Zeit gewählt. Aber wenn ich ehrlich bin, ist das Gras wohl gar nicht mein größtes Problem. Gestern Nacht bin ich um 3 aufgewacht. Und was habe ich gemacht? Eine Kippe auf dem Balkon geraucht. Ekelhaft. Mein Vater hat letztes Jahr nur knapp sein Raucherbein retten können. Sollte ich das Fass auch noch aufmachen oder überfordert mich das?

Mehr lesen
06Feb. 20

Ein halber Joint im Aschenbecher

Dieses Bild ist eine Metapher. Wirklich entspannt bin/war ich eigentlich nur, wenn im Aschenbecher noch einen Joint liegt, den ich jederzeit anzünden kann.

Es ist die ewige Jagd nach dem nächsten Joint. Das einzige was zählt ist der nächste Joint. Und ich glaube es war ein Luxus, den ich mir ganz bewusst gegönnt habe. Niemals den letzten Joint fürchten zu müssen, immer einen kleines High parat haben.

Ich habe vor einigen Wochen mit einem guten Freund gesprochen und ihm davon erzählt, dass ich mir eine doppelte Gute Nacht Tüte für Bett gebaut habe. Eine für die Bettschwere und eine ganze auf Halde, um noch einen Rauchen zu können, wenn ich nachts wach werde. Ich wurde weder ausgelacht, noch kritisch beäugt. „Kenne ich“ – war seine Antwort.

Ich glaube wir Menschen halten uns viel zu oft für Einzigartig. Nur ich fühle mich so, nur ich habe diese oder jene Phantasie oder Sorge. Ich glaube es ist viel profaner und wir sind uns alle viel ähnlicher als wir glauben möchte und Einzigartigkeit gibt es gar nicht. Wenn ich meiner Mutter Geschichten dieser Art erzählen würde, wäre sie schockiert. Erzähle ich meine „dunkelsten“ Kiff-Geheimnisse 5 Kiffern hatten 2 davon schon ähnliche Erfahrungen. Es kommt immer auf den Kosmos an. Allein ist niemand von uns, weder mit seinen Gedanken noch mit seinen Ängsten oder Verschrobenheiten.

Ich glaube heute, dass die Resonanz unserer kleinen Community hier mit wirklich geholfen hat. Die meisten Kommentare drehten sich nämlich genau darum: ich habe aufgeschrieben, was in verkifften Gehirnen abgeht. Natürlich passt nicht jede Geschichte und Erfahrung, aber die meisten Kommentatoren haben sich selbst in einzelnen Episoden wiedererkannt.

Jetzt keinen Joint in greifbarer Nähe zu haben macht mich weniger fertig, als ich noch letzte Woche befürchtete.

Mehr lesen
10Feb. 20

Abtraumnacht

Die erste Woche ist durch. Und seid einer Ewigkeit hatte ich mal wieder Albträume. oder zumindest einen. Es ist schon witzig, wie und was das Gehirn so ersinnt und so Albträumen verbastelt. Ich kann den Traum nicht mehr wirklich rekonstruieren, aber das Gefühl mit dem ich nachts aufschreckte, daran erinnere ich mich noch sehr gut.

Ich fühlte mich hilflos und klein. Als würde eine höhere Macht mein Unglück herbeirufen. Was ich noch weiß ist, dass es meine eigene Frau war, die mich im Traum fertig gemacht hat. Wahrscheinlich durch Entzug der Freiheit, oder Einschränkung meiner Autarkie. Das ist aber auch wirklich meine größte Schwäche.

Dabei habe ich meine Frau geheiratet, gerade weil sie meinen Drank nach Freiheit respektiert, nicht gegen sich interpretiert und versteht, dass es dabei nur um mich geht. In keiner Beziehung vorher ist mir dieses Vertrauen geschenkt worden. Oder schlubladig formuliert: Frauen wollen kontrollieren: wie oft ich Männer am Telefon beobachten, die lang und breit ausführen, warum denn grade heute das Bier mit Freunden wichtig ist. Ich bin da kompromisslos und ich verstehe, was es für meine Frau bedeutet auch mal keinerlei Ahnung zu haben, wo ich mich rumtreibe und wann sie das nächste Mal von mir hört. Ich fahre auch eine Woche alleine in Urlaub und gebe kein Lebenszeichen von mir.

Was soll mir denn passieren?

Ich bin groß und stark. Ich bin ziemlich angstfrei und das erwarte ich eben auch von meinem Partner.

Aber ich muss doch wissen, ob es dir gut geht. Ob du sicher angekommen bist, blablabla.

The Nagging Wife

Ich lebe andersrum. Es geht mir grundsätzlich super und wenn ich was brauche oder ein Problem, dann werde ich mich schon melden. Und wenn das nicht geht, weil ich hacke dicht unter einen LKW geraten bin, dann ist es jawohl eh zu spät und scheiße, aber trotzdem kein Grund für irgendwen sich Sorgen zu machen. Offenbar bin ich dann ja auch sorglos abgetreten.

Woher dann also dieses Albtraumszenario? Keine Ahnung, aber ich bin sehr gespannt, ob das in der Art nochmal passiert, oder ob mein Gehirn noch andere Schreckensphantasien auf Lager hat. Bring it On, Brain.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich mir große Sorgen gemacht habe, über die Absitenz grimmig zu werden, schwer erträglich für mein enges Umfeld. Irgendwie ist das Gegenteil der Fall. Ich bin nicht jeden Tag ein Sonnenschein, dafür ist auch einfach zu viel los grade. Aber ich wurde mehrfach auf meine gute Laune angesprochen und das ist lange nicht passiert.

Es ist ganz schön zu sehen, dass ich hier noch unter dem Radar unterwegs bin. 2015 wart ihr da draußen wahrscheinlich meine größten Supporter und ich bin nicht sicher, ob ich es ohne diese „Kontrolle“ durch Euch überhaupt geschafft hätte. Heute bin ich da ganz optimistisch. Und wenn ich nur einen von Euch dazu kriege sein Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen ist das ein großes Ding für mich. Ich bin süchtig nach Gras! Das wird für immer so bleiben, das ist okay. Es darf mein Leben nur nicht negativ beeinflussen und daran werde ich weiter arbeiten. Danke Euch, auch wenn grade keiner mehr hier ist, weiß ich das es Euch gibt.

Mehr lesen
20Feb. 20

Süchtig auf Pause.

Woche 4, oder so. Es ist verblüffend einfach und deshalb scheine ich dieses Hilfsmittel hier gar nicht mehr zu brauchen. Was gut ist, aber irgendwie Schade.

Diese Woche schlafe ich beschissen, aber mein Reflex nach Gras setzt nicht ein. Keine Ahnung, warum. Ich bin geheilt. Das ist natürlich Bullshit, aber ich hab keine Ahnung wie ich damit an diesem Ort umgehen soll.

Mehr lesen
09Feb. 23

40.

Happy Birthday, du Süchtiger. Ich bin alt geworden und muss eingestehen, dass ich süchtig bin. Nach viel Shit. Aber ohne das Eichhörnchen funktioniert mein Gehirn nicht mal richtig.

Ich kiffe, täglich mit Unterbrechungen für ein paar Tage. Manchmal glaube ich muss aufhören, aber spätestens nach 3 Wochen denke ich mir, dass mein Gehirn doch überhaupt nicht besser funktioniert. Eher schlechter. Ich kann besser denken, arbeiten und Leben, wenn ich ein bisschen dicht bin. Und die Betonung liegt absolut auf dem bisschen. 3 Joints vor Mittag ist auch schön, aber in der Regel sehr unproduktiv. Die fleißfressende Pflanze habe ich letzte Woche irgendwo gelesen und beim scrollen geprustet. Aber ein kleiner Jimmy irgendwann zwischendurch bringt mich eher auf Trab. Aber bei diesem einen bleibt es halt nie. Darauf erstmal ein etwas dickeren.

Aber langsam. Ich bin 40 geworden und wieder am Fang angekommen. Denn ich habe schon wieder meinen Führerschein verloren: diesmal allerdings einfach dämlich betrunken nach dem FC Köln Spiel auf der Domplatte vom eScooter gefischt. Merkwürdig, auf der Wache musste ich über mich selbst lachen, als die Beamten den Papierkram in den Rechner getippt haben. Und jetzt bin ich wieder hier gelandet? Saufe ich etwa auch zu viel? Sind 10 Bier die Woche viel? Manchmal hab ich die auch im Monat, manchmal auch an einem Abend. Ist doch Deutschland hier, oder? Was soll ich denn sonst trinken?

Ich bin süchtig. Und ich hab Probleme, aber ich will auch gar nicht verzichten. Auf was denn noch? Ich bin okay! Mal sehen, ob ich nochmal zur MPU muss oder Alk. anders läuft. Ich war auf nem verschissenen Scooter unterwegs. In der Fußgängerzone. Dann verbietet die Dinger halt.

Freiheit ist mein Thema geblieben. Jetzt bin ich wieder unfrei, als deutscher Mann ohne Führerschein. Ist ja peinlich. Wie viel Sucht ist okay? Wie sehr muss ich mich anpassen, nur weil ich alt bin? Ich will das nicht. Ich hab ne verschissene Midlifecriss, weil ich unfrei bin, obwohl ich für mich so viel erreicht habe. Ich hab kein Haus, aber ich habe einen tollen Sohn und setze voll ehrlich auf dieses Familiending. Ich bin nicht happy mit der Ehefrau, aber wie gesagt: ich bin ein deutscher Mann und das scheint ja auch irgendwie dazu zu gehören.

Die Alte ist zu dumm ein Bett zu bestellen. Kommt in 220 für einen Dreijährigen mit Zweimetermatratze. Ich will mich nicht um solchen Shit kümmern müssen. Was soll ich machen, m.?

f

Schon lustig, das Leben als Alter Weißer Mann. Alles haben und trotzdem unglücklich sein. Versteht mich nicht falsch, ich bin keineswegs bevorzugt aufgewachsen, aber ich bin mir sehr bewusst, dass ich es relativ einfach hatte mir meine Position zu erarbeiten. Ich hab jedenfalls genug Geld um so viel zu kiffen wie ich will und trotzdem richtigen Parmesan zu kaufen. Ich bin okay, not great but fine. Ist doch okay, oder?

Ist es nicht. Ich bin getrieben und hochunzufrieden. Mit allem. Deshalb bin ich wieder hier.

Mehr lesen
Back To Top