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Wie soll ich bloß mit dem Kiffen aufhören?

Sommer 2011. Morgens halb neun, ziemlich verknittert mache ich die Augen auf. Festival, ich liege in meinem Zelt und neben mir sagt mein Kumpel: Ey Franzl, du Freak, heute nacht bin ich zweimal von dem Klicken Deines Feuerzeugs aufgewacht. Ein Bier zum Morgenkaffee gehört auf Festivals allgemein zum guten Ton. Mein Kiffverhalten allerdings war auch in diesem Umfeld eher extrem. Stoned sein war für mich kein Rausch. Ich habe das hier schon oft geschildert, dieses dumpfes Gefühl war für mich eher medizinisch als berauschend. Auch zu Hause wurde es zu einem Ritual den letzten Joint am Abend nur anzurauchen und ihn dann neben dem Bett im Aschenbecher zu bunkern, damitich , wenn ich nachts aufwachte, einfach zugreifen brauchte, um drei vier tiefe Züge zu nehmen und direkt wieder einzuschlafen. Tiefer, komatöser Schlaf war das Ergebnis. Keine Träume und keine Zeit für Reflexion. Diese nächtlichen Joints sind heute für mich der größte Indikator für mein Suchtverhalten. Ich wollte sogar im Schlaf so richtig breit sein, könnte nicht einmal den nächsten Morgen abwarten.

Wie oft habe ich mir geschworen diese Kifferei einzustellen? Wie viele „letzte“ Tüten habe ich wohl geraucht? Und doch habe ich meist schon am nächsten Tag wieder den Dealer angerufen und ein bisschen Gras gekauft. Ich erinnere mich gut an diese Situationen. Ich komme zurück nach Hause, setze mich auf die Couch, packe meine Utensilienkiste wieder hervor und baue. Grinden, bröseln, rollen – und dann der erste Zug. Es knistert und ich lehne mich zurück und lasse die Dumpfheit zu. Der Druck der Selbstkontrolle geht in Dampf auf und wird in die Ungewissheit verschoben. Es war hoffnungslos, die Lage schien ausweglos und die Monate verstrichen. Immer wieder selbst auferlegter Druck und immer wieder Verrat an mir selbst. Ich wollte die Veränderung unbedingt, aber ich war zu schwach, meiner Identität nicht sicher und habe mich mit wirrer Argumentation selbst belogen. Scheiße ja, ich war unbelehrbar, habe die wohlwollenden, kritischen Stimmen aus meinem Umfeld mit Geschwätz abgetan und lapidar geantwortet: Was wollt ihr denn? Ich mache doch meinen Job, halte meine Wohnung sauber, lebe. Nur meinen engsten Freunden, die meist ebenso süchtig waren, habe ich meine wirkliche Lege geschildert.

Zwischen diesen Druckphasen hatte ich auch sehr positive Phasen, in denen es mir gut ging. Ich kiffte und ich schob meine Probleme vor mir her. Doch die Melancholie holte mich immer wieder ein. Ein neuer Versuch, erneutes scheitern – gefolgt von einer neuen Phase des Verdrängens. Das war mein Weg. Stur verfolgte ich diesen Kreislauf. Bis zu dem Tag, an dem ich ausbrach. Ich habe nichts anders gemacht. Wieder habe ich mir einen letzten Joint gebaut und gehofft, dass ich es dieses Mal durchziehe. Und statt am nächsten Tag wieder einen durchzuziehen blieb ich eisern. Ein Tag verging, die Nächte wurden hart und ich viel in ein unfassbar tiefes Loch. Ich war viel zu Hause in dieser Zeit. Die ersten zwei Monate war ich ein Wrack. Schweiß, Träume, die mir meine vergebenen Chance vor Augen hielten und tiefe Trauer bestimmten meine Welt.

Ich startete diesen Blog und begann mich mit meinen Gefühlen, Wünschen und Zielen auseinanderzusetzen. Und rubbeldiekatz ist heute. Ich will Euch Rat geben. Ich wünschte ich ein Rezept für den Ausstieg: einen kleinen Trick, der es einfacher macht aus der Sucht zu flüchten, den Kreislauf zu durchbrechen. Es ist ein Kampf, Euer Kampf. Ich war ein euphorischer, offener Extremkiffer ohne Gefühl für Illegalität, der das Kiffen zum lebensbejahenden Rebellentum deklarierte. Süchtig war ich auch, aber das erkenne ich erst heute. Gestern war ich stur und für morgen muss ich mir noch einen Plan machen. Es gibt kein Allheilmittel, ich kann nicht einmal sagen, wie ich es selbst geschafft habe. Ich habe gekämpft, viele Jahre als Kiffer und jetzt kämpfe ich als Abstinenzler. Ich kämpfe momentan nicht mehr gegen den Rückfall, sondern eher gegen meine Dämonen. Es geht mir sehr gut und ich habe Kraft für die kleinen Hürden des Alltags, blicke nach vorn, sehe Chancen und habe den Mut sie zu ergreifen. Ein Rezept habe ich nicht, aber ich kann Euch Hoffnung anbieten. Der Kampf lohnt sich. Ich habe viel über mich gelernt in dem letzten halben Jahr. Meine Sicht auf die Zukunft ist positiver geworden. Meine Gefühle sind deutlich klarer, in beide Richtungen empfinde ich deutlich bewusster.

Wenn es sich nach Verzicht anfühlt einen Joint nicht zu rauchen, dann kämpft. Verlieren ist keine große Sache. Jede Sekunde wird irgendwo auf der Welt eine kleine Schlacht verloren. Ein Sieg reicht und macht die vielen kleinen Niederlagen vergessen. Ich drücke Euch die Daumen,

Euer Franzl.

Kiffen gegen die Zeit.

Es ist schon komisch. Zehn Jahre habe ich gekifft. Jetzt bin ich raus aus der Sucht. Ich kämpfe noch, aber es ist schon längst kein harter Fight mehr – eher eine Schulhof-Rauferei, wenn überhaupt.

Wenn schon hart süchtig sein, dann doch am besten nach Gras. Diesen Spruch habe ich mich vor ein paar Tagen sagen hören. Dumm und wahr. Die Lebenserwartungen von Krokodil-Süchtigen liegt bei einem Jahr. Erst fault das Gehirn, dann der Arm ab und dann ist es aus. Rubbeldiekatz ist das Leben zu Ende. Ich lebe noch. Werde irgendwann, bald, Mitte 30 sein, und mich fragen, ob ich dann doch mal eine Familie gründen soll und dann wahrscheinlich auch eine Frau zur Braut machen. Noch beleidige ich die Jungs um mich herum, die Kinderwagen für einen Tausender kaufen und über einen VW Caddy diskutieren müssen.

Habe ich Zeit verloren, weil ich mich von Tag zu Tag kiffte? Oder bin ich am Ende der Gewinner, weil ich zehn Jahre meine Entwicklung verpafft (Entschuldigt mein Liffpeln) habe. Vielleicht bin ich nicht so richtig weitergekommen mit dem Erwachsenwerden, aber irgendwie hab ich die Zeit auch rumgekriegt, hab gelacht und gedacht und mich treiben lassen. Die Zeit ist vergangen, darauf hat eh niemand Einfluss. Hätte, hätte, Fahrradkette – ich doch ein paar Dinge noch dazwischengeschoben. Aber was soll es. Morgen. Dieses Wort ist jetzt ein Tag. Während meiner Kiffzeit hat es mich belastet, dieses Wort. Ich hatte Angst vor meiner eigenen Courage. Jetzt ist es eine Chance. Heute kann ich leben, flirten, saufen, ficken, lachen und zwischendurch auch arbeiten. Morgen kann ich was Neues probieren. 1000 mal kommt das Wort „Traurigkeit“ in meinen ersten Posts vor. Dieses Gefühl ist heute nicht mehr so schwer. Das Leben ist schön und es war schön und es wird schön. In jedem Fall wird es werden und vergehen. Ob ich das gut oder käcki finde, ist dem Leben egal. Und der Zeit sowieso.

Mir hat das Kiffen ohne Grenzen nicht gut getan. Ich bin abgedriftet in die Melancholie. Ich glaube das ist ein relativ verbreitetes Phänomen. Doch ich trage keine Trauer um diese Zeit. Ich war das, Franzl aka. „Erstmal einen drehen!“ Gelebt habe ich in dieser Zeit. Gelernt habe ich auch. Gediehen bin ich. Zu Franzl, der jetzt nicht mehr kiffen darf. Du darfst nicht über rote Ampeln fahren! – Ich geb‘ einen Shice auf Eure Vorschriften. Ich bin Franzl, der Outlaw. Ich will alles dürfen. Verbote stehen mir nicht. Aber auch diese Situation kann ich gut annehmen, heute – in der neuen Zeit. In der alten Zeit war ich bedrückt, tief im Inneren, ohne es wirklich empfinden zu können. Sorgen habe ich natürlich noch immer, aber ich bin nicht mehr bedrückt. Nicht kiffen tut mir gut.

Ich hab keine Zeit. Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, wie dumm dieser Satz ist? Ich will ihn nicht mehr aussprechen. Eigentlich ist Zeit das Einzige, was wir wirklich haben/besitzen. Ich will Zeit verprassen, mit vollen Hände raushauen das Zeug.

Joint, Bong, Blunt, Dose, Erdloch und Co.

Blunts

Dicke Blunts.

Ich war ein sturer Joint-Raucher. Ich habe einfach immer gerne gebastelt. Hacken, grinden, zupfen, Mischung aufs Paper und schön gleichmäßig zusammenrollen. Ich halte mich einen guten Dreher. Meine Joints sahen immer gleich aus. Ein schöner Konsus, nicht zu dick vorne und unbedingt faltenfrei. Ich konnte wirklich alles überall zu einem Joint verdrehen. Tip rechts oder links, normal oder inside-out, gedrehter Tip oder Marokk-Style – alles kein Problem. Am liebsten habe ich zu Hause an meinem Couchtisch gebastelt. Dort hatte ich meine persönlichen Lieblingsutensilien: schwarze OCBs, OCB-Tips (am liebsten die unperforierten) und meinen unschlagbaren Metallgrinder. Aber zur Not konnte ich auf im offenen Skilift bei Schneefall basteln. Das ist Schwierigkeitsstufe elf. Wer das drauf hat, kann überall drehen. Ach, wie oft ich dieses Ritual vollzogen habe ist heute unfassbar. Ich war stolz auf meine Joints, als wäre es eine Handwerkskunst.

Einschub: Auf das Thema Stolz hat mich Mitstreiterin Thandie gestern gestoßen. Ich habe von meiner kurzer Gaunerkarriere erzählt und in den Kommentare berichtete sie von Ihrer Coolness beim Transport ihres Eigenbedarfs vom Heimatort ins Studiendomizil. Auch, wenn ich übers basteln schreibe ist ein bisschen peinlicher Stolz dabei. Es ist Teil meiner Geschichte und ich mochte diesen Lifestyle ein bisschen außerhalb der Norm. Ich schreibe hier aus der Vergangenheit. Mein Leben war Weed, ich war Kiffer und habe das nie als Brandmal empfunden, sondern gefeiert. Heute möchte ich kein Kiffer mehr sein. Doch Franzl bleibt Franzl. Aus Vergangenheit wird Gegenwart und heute baue ich lieber Fahrräder als Joint. Aber ich bleibe „postmoderner Hippie“, wie es Thandie passend nennt. 

Wurde mir ein Joint von einem Freund gereicht, erkannte ich diesen am Aussehen und spätestens am Geschmack. Freund Schiller hat stets hässliche und meist schwache Stickies gebastelt, dafür aber auch mal 30 Stück an einem Abend. Mein Freund Wilhelm Busch hat am Liebsten Bong gekifft. Für die Anzahl der Bong-Köpfe, die ich mir reingepfiffen haben, reicht die Anzahl meiner Finger. Letzte Woche habe ich eine neue neue Methode Gras zu rauchen kennengelernt, natürlich ohne es zu probieren. Das ist Vergangenheit. Wollen wir doch mal sehen, was ich noch so kennenlerne. Ich liste mal, was ich so kenne und bitte um Erweiterung in den Kommentaren, solltet ihr noch was auf Lager haben.

Die Standards – Joints, Blunts, Bong: Weed in Papier oder dicke Tabakblätter drehen ist wohl die Standardprozedur. Und ne Bong hat jeder Kiffer wohl auch schon gesehen. Dazu zähle ich außerdem alle Rauchgeräte, die ein Mundstück und einen Kopf oder Chillum haben. Die Dose zum Beispiel: Kickloch reinbasteln und mit einem Piekser mit kleinen Löchern eine Art Kopf in eine Seite perforieren. Auch lange Papprohre lassen sich so natürlich umfunktionieren.

Für Naturburschen – Das Erdloch: Irgendwie ekelhaft, aber seltsam verbreitet. Funktioniert wie oben. Man braucht nur einen Hohlraum bauen, der den Rauch aufnehmen kann und bastelt ans eine Ende eine Art Mundstück und ans andere irgendeine Lösung um Gras-Tabak-Mischung zu verbrennen.

Für den kleinen Kick unterwegs – die Crackpfeife: Habe ich das erste Mal auf Abschlussfahrt in Prag benutzt. Während wir mit der gesamten Stufe eine Stadtführung machten, haben wir uns so eine kleine Metallpfeife im nächsten Headshop gekauft. Eine ganz einfache Pfeife mit Siebchen und Minikopf am Ende. Einfach Mische drauf und wegrauchen. Karlsplatz und Wenzelsbrücke, oder andersrum, waren so irgendwie noch schöner.

Zum richtig weballern – Eimern: Man nehme eine Plastikflasche und trenne den Boden ab. Auf das Mundstück wird ein Kopf gebastelt, worin die Mischung Platz findet. Jetzt kommt der Eimer zum Einsatz. Natürlich kann man jedes stehende Gewässer benutzen. Die Flasche wird eingetaucht, der Kopf angezündet und dann zieht man die Flasche langsam hoch, so dass die Mischung durch den Unterdruck verglüht. In der Flasche sammelt sich der Qualm, der dann durch das erneute Eintauchen der Flasche ruckartig in die Lunge gepumpt wird. BÄM!

Für Profis und Nichtraucher – der Vaporisator: Eigentlich ist das ein medizinisches Gerät, aber seit nicht allzu langer Zeit stehen auch Kiffer drauf. Dem Namen nach ein Verdampfer. Die Inhaltsstoffe im Gras werden professionell aus dem Kraut gedampft. Diesen Dampf, von Rauch kann man gar nicht sprechen, inhaliert man und bekommt ein klares High, ohne ernsthaft zu rauchen und somit die ganzen Nebenprodukte zu inhalieren. Ich bin Raucher, ich hab es nie probiert. Das Knistern und smökern gehörte für mich irgendwie dazu.

Wenn es nur einen Minikrümel gibt – der Aufleger: Hat wahrscheinlich ein Knasti erfunden. Zumindest kenne ich die Prozedur von Sickboy und seinen Geschichten aus der JVA Meppen. Wenn nur ganz wenig Hasch zu bekommen ist, rollen sich die Jungs aus 0,2 Gramm fast Post-IT-große Lappen, die sie in kleine Plättchen schneiden. Diese ganz dünnen Piece-Blättchen legen sie auf die glühende Asche einer Zigarette, warten bis die Pappe glüht, und ziehen den Qualm durch einen Strohhalm in die Lunge. Irgendwie clever und es soll gut funktionieren.

Für den guten Afghanen – die Käseglocke: Ein Abwandlung des Auflegers für den Fall, dass es nicht zu wenig, sondern besonders gutes Hasch gibt. Es wird eine kleine Ecke abgebrochen, auf eine Reiszwecke gesteckt, angezündet, ausgeblasen und dann unter ein Glas gestellt. Der Rauch sammelt sich unter der Glocke und wird dann anschliessend mittels Strohalm eingezogen.

Weitere Varianten sind mir nicht bekannt. Habt ihr noch was auf Lager? Würde mich brennend interessieren. Bitte schreibt ein Kommentar und ich werde den Post dann aktualisieren. Danke ihr Gauner!

THC und OCB ist was ich dreh‘.

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Ich habe zur Studienzeit begonnen, professionell zu kiffen. Nach dem Abi bin ich zu Hause ausgezogen, habe für meinen Lebensunterhalt weitgehend selbst gesorgt und fühlte mich frei. Kiffen war Teil dieser Freiheit. Ich kenne es gar nicht anders. Daheim wird gekifft, auf der Couch gehörte der Joint einfach dazu. Leere Päckchen Papers habe ich in einer Box gesammelt. Anfangs aus Spaß , später im Gedanken an das Mahnmal, das diese Kiste heute für mich darstellt.

Zuletzt hab ich vor etwa zwei Jahren durchgezählt. Da war die Zahl der Joints, die diese Pakete repräsentieren schon deutlich fünfstellig. Eine unfassbare Zahl. Mehr als 10000 mal Rausch. Zehntausend mal klebrige Finger. Ebensoviele gerollte Tips. Meist die perforierten OCB-Tips. Nur im Notfall benutzte ich Laschen aus Kippenpackungen, geschnittene Kartei- oder Visitenkarten, oder andere unwürdige Alternativen. Zehntausend mal bröseln, Blättchen anfeuchten, zudrehen und anhauen.

Die Kiste ist Definition und Beweis meiner Sucht. Ich weiß gar nicht, wie man normal lebt, ohne in den eigenen vier Wänden ständig das gleiche Ritual zu vollführen. Kiffen war Definition von Heimat, Ersatz für Normalität und Entwicklung, die Verdrängung meiner Suche nach familiärer Wärme. Ich funktioniere gut allein. Aber das ist kaum eine Leistung, eher Gewohnheit.

All die kleinen und großen Erkenntnisse der letzten Monate überwältigen mich momentan. Ich bin froh, Vieles davon hier niederzuschreiben und hoffe, dass ich irgendwann Ordnung in den Wust der damit verbundenen Emotionen bringen zu können. Ich fühle mich noch immer zu schwach dafür.

Verlockungen.

Ich pflege Freundschaften. Aus meiner Studienzeit sind fünf Jungs übriggeblieben, mit denen ich in ernstem Kontakt stehe. Eine gemischte Runde. 2 Kiffer, 2 Abstinezler (keine Drogen, keine Kippen, kein Alk) und ein Säufer. Wir leben nicht mehr alle im gleichen Bundesland und sehen uns mitlerweile nur noch etwa dreimal pro Jahr. Wir haben alle eigenständige Freundeskreise, aber wir alle freuen uns auf diese Abende. Diesmal war ich der Gastgeber. Ich brauche in der Runde nichts zu verstecken und ich hätte die Jungs easy bitten können kein Dope mitzubringen, aber ich fühlte mich reif dafür auch in der Runde nicht kiffen zu wollen. Und es war eine richtige Einschätzung.

Ich war der härteste Kiffer in dieser Runde und bei den Treffen bin ich immer gerne ein bisschen ausgerastet. 15, 20 Joints. Macht doch Spaß. Oh Mann, diese sinnlose Verschwendung. Wir pennen auch immer alle dort, wo wir uns treffen und ich habe immer nachts den letzten und morgens den ersten gedreht. In den Runden hat es mir auch am meisten Spaß gemacht. Ich habe keine ahnung, aber diese Maßlosigkeit hatte seinen ganz eigenen Reiz auf mich.

Diesmal also ohne Kiffispliffi. Es war sehr leicht. Die Jungs haben auch höchsten fünf Tüten geraucht und sind auf den Balkon. Aus Respekt und ich wollte auch nicht ein bisschen passiv high werden. Als die Jungs am nächsten Tag mittags weg waren habe ich beim Aufräumen einen halben Joint gefunden, der übrig geblieben ist. Das war keine Böswilligkeit und es war okay, denn ich habe nichtmal kurz überlegt, ob ich ihn anzünde, mich zurücklehne und mich dem bekannten warmen Gefühl hingebe. Ich hab ihn einfach entsorgt und das Thema war durch.

Ich bin froh diese Entscheidung nun wirklich getroffen zu haben. Aber es sind lediglich sieben Wochen und erst 2020 macht es Sinn davon zu reden, ob ich frei von der Sucht bin. Aber es ist ein Anfang. Vielleicht kann ich irgendwann wieder mal einen Joint rauche, ohne gleich abzudriften und durchzudrehen. Also durchgehend zu drehen. Ich habe diese Maßlosigkeit geliebt und gefeiert. Heute kommt sie mir sehr merkwürdig vor. 

Ich bin nicht alleine mit diesem Ritus und ich kann nur Jeden raten: denkt darüber nach. Gras ist Gras und kein Teufelszeug, aber wenn ihr in diese Maßlosigkeit geratet macht es einfach keinen Sinn.

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